Max Meyer
1. Bundesliga
Eigenwerbung mit Nachdruck

Kristian Dordevic

© imago images

Sieben Tage nach dem blamablen Derby-Auftritt gegen Borussia Dortmund glückte dem FC Schalke 04 mit einem überzeugenden 3:1-Sieg über die TSG aus Hoffenheim die umgehende Wiedergutmachung. Dabei sorgte die Abkehr von der enorm defensiven Ausrichtung der letzten Wochen für Begeisterung beim königsblauen Anhang.

Insbesondere der Auftritt von Matchwinner Max Meyer – der Youngster erzielte den ersten Bundesliga-Doppelpack seiner Karriere – machte Mut und vor allem Lust auf mehr. So sprach sich der 19-Jährige im Anschluss prompt, aber indirekt für ein Beibehalten der offensiven Marschroute im 3-5-2-System aus: "Man hat gesehen, wie sehr das Spiel alle begeistert hat“, konstatierte Meyer laut "kicker", denn "die Zuschauer (…) wollen Spektakel sehen."


Gegenseitige Forderungen

Zwar bezeichnete er sich in puncto Systemfragen als "der falsche Ansprechpartner", aber seine Aussagen kamen gleichwohl nicht von ungefähr, fiel es ihm doch unter Trainer Roberto di Matteo oft schwer, im Zuge des Mauerfußballs seine Qualitäten ins Spiel einzubringen ("kicker"-Notenschnitt bis zum Hoffenheim-Spiel: 3,5). Daher ließ Meyer auf die sportliche Eigenwerbung für weitere Einsatzzeiten das verbale Plädoyer für angriffsfreudige Spielgestaltung folgen.

Vonseiten des Coaches gab es für die Schalker Nachwuchshoffnung jedenfalls ein dickes Lob: "Max war überragend", zitiert ihn der "kicker". Sicherlich erfolgte die Hervorhebung von Meyers Leistung einigermaßen mit Bedacht, denn di Matteo machte sich zumindest nach außen hin noch keinen Namen als Förderer des hoch veranlagten Spielers. Nichtsdestotrotz versah der Schweizer seine Aussagen ebenfalls mit einer unterschwelligen Komponente, indem er davon sprach, dass Meyer "diesmal" gezeigt habe, "was wir von ihm erwarten."

Alles in allem sehen sich sowohl Trainer als auch Spieler für die kommenden Partien gewissen Erwartungen ausgesetzt. Für Meyer gilt es, die Form des vergangenen Wochenendes dauerhaft zu konservieren, während di Matteo auf dem Spielfeld die entsprechenden Rahmenbedingungen dafür schaffen muss.