Hamburger SV
1. Bundesliga
Zinnbauers letzte Chance?

Dirk Sommer

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Auch wenn es der Wunsch der Verantwortlichen ist, die Saison mit dem ehemaligen Regionalliga-Coach Joe Zinnbauer zu Ende zu bringen, zählt dem Vernehmen nach gegen Berlin am Wochenende nur noch ein Sieg.

Am Dienstag trafen sich der Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer und die Sportdirektoren Peter Knäbel und Bernhard Peters und stimmten sich auf diese Maßgabe ab. Trainer Zinnbauer soll in die Überlegungen der Führungsetage eingeweiht sein.

Bisher hielt man dem Übungsleiter zugute, dass immer neue Personalausfälle zu Rückschlägen führten. Eine spielerische Weiterentwicklung des Teams lässt dennoch auf sich warten. Und nach dem Spiel gegen Berlin sieht man sich Bayer Leverkusen und dem VfL Wolfsburg gegenüber. Bei zwei Punkten Abstand zum Relegationsplatz fühlt man sich zu einem Sieg verdammt.

So blieben unter der Woche entsprechende Treuebekentnisse zum Trainer aus, auch unter den Führungsspielern soll es mittlerweile Zweifel an der taktischen Ausrichtung geben. Trotz der offensichtlichen spielerischen Mängel ist beispielsweise Rafael van der Vaart seit Wochen außen vor. Zinnbauer begründete diese Maßnahme mit der Tatsache, der Stil des Niederländers passe nun eben einmal nicht für den Abstiegskampf.

Gegen Berlin könnte der 32-Jährige nun eine neue Chance erhalten. Genau wie Pierre-Michel Lasogga, dessen Chance laut Zinnbauer "groß" sei, in der Startelf aufzulaufen.

"Wir hatten schon einige Sechs-Punkte-Spiele, das Vertrauen des Vereins macht mich stolz. Aber es geht hier nicht um Zinnbauer", weiß auch der Trainer um die Bedeutung des Spiels und die drohenden Mechanismen der Liga bei einer Niederlage.


Neue Bemühungen um Tuchel?

Während der Beratung des Führungstrios soll auch beschlossen worden sein, im Sommer den Kampf um die Dienste von Thomas Tuchel noch einmal aufzunehmen. Der ehemalige Mainzer Trainer legt derzeit eine Pause ein, wird aber bereits heftig von RB Leipzig umworben.

Schon vor der Berufung von Zinnbauer war Tuchel der Favorit auf den Trainerposten in Hamburg, zwischen Coach und Investor Klaus-Michael Kühne soll es bereits erste Gespräche gegeben haben.

Nach Angaben der "Sport Bild" war Kühne damals aber das Gesamtpaket von fünf Millionen Euro pro Saison für den Übungsleiter und dessen Team zu teuer.