Auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz gab der BVB heute den Abschied von Trainer Jürgen Klopp zum Saisonende bekannt. Der Vertrag wird in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Der Coach wolle sich allerdings nicht wie bisher berichtet eine Auszeit nehmen. Jedenfalls gebe es diesbezüglich keine Planungen.
"Wir haben in den letzten Tagen auf Inititative von Jürgen einige Gespräche geführt und haben dann die gemeinsame Entscheidung getroffen, dass der Weg, den wir jetzt sieben Jahre lang gegangen sind, am Ende der Saison zu Ende ist", so BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
"Ich glaube, dass es einigermaßen deutlich war, was ich in den letzten Jahren gesagt habe: In dem Moment, in dem ich das Gefühl habe, dass ich nicht mehr der perfekte Trainer für diesen außergewöhnlichen Verein bin, würde ich es sagen.
In den vergangenen Wochen und Tagen konnte ich die Frage, ob ich der richtige Trainer für den Verein sei, nicht mehr eindeutig mit Ja beantworten", so Jürgen Klopp.
Um seiner Freundschaft den Verantwortlichen gegenüber Rechnung zu tragen, habe er den Verein über seine Geisteshaltung informiert.
"Wir haben in den letzten Jahren darunter gelitten, dass einige Entscheidungen relativ spät gefallen sind und wir nicht rechtzeitig reagieren konnte. Diesen Zeitdruck wollte ich nicht aufkommen lassen und wir haben dementsprechend gemeinsam diese Entscheidung getroffen."
In den sieben Jahren seiner Amtstätigkeit führte der 47-Jährige die Borussia aus einer schwierigen Phase zurück in die Europäische Spitzenklasse, errang zwei deutsche Meisterschaften und den Pokalsieg. In der Champions League schaffte man es 2013 bis ins Endspiel, in dem man nur knapp dem FC Bayern München unterlag.
Der BVB etablierte sich in diesen Jahren als zweite Kraft im deutschen Fußball hinter den Münchnern. Erst in der aktuellen Saison nahm diese Entwicklung einen Dämpfer, die Hinrunde beendete die Borussia auf dem 17. Tabellenplatz. Auch wenn man die aktue Abstiegsgefahr zunächst gebannt hat, zehrt die Spielzeit doch offensichtlich am Trainer, der zuletzt angeschlagen und fast deprimiert wirkte.
Dem widersprach Klopp auf der Pressekonferenz entschieden: "Es ist nicht so, dass ich müde wäre. Ich habe keinen Kontakt zu einem anderen Verein. Ich habe aber auch nicht geplant, ein Sabbatical zu machen."
Als Favorit auf die Nachfolge von Jürgen Klopp gilt ein Trainer, der ebenfalls eine Mainzer Vergangenheit aufweist: Thomas Tuchel. Eigentlich lange Zeit beim HSV gehandelt, wurde heute bekannt, dass Bruno Labbadia mit sofortiger Wirkung dieses Amt bei den Hanseaten übernimmt. Für 15 Monate unabhängig von der Ligazugehörigkeit.
Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, sei Tuchel bis vor kurzem noch nicht bereit gewesen, beim BVB einzusteigen. Zu anspruchsvoll erschien ihm diese Aufgabe.