Erstmals in der Vereinsgeschichte kann der Hauptstadtclub einen Umsatz jenseits von 100 Millionen Euro ausweisen. Maßgeblich daran ist auch der Einstieg des US-Finanzinvestors KKR (Kohlberg, Kravis, Roberts & Co.) Ende Januar beteiligt. 104,3 Millionen Euro weist die Hertha für das abgelaufene Geschäftsjahr als Umsatz auf, erwirtschaftet dabei 13,4 Millionen Euro Gewinn. Gleichzeitig konnten die Verbindlichkeiten von 36,8 Millionen Euro auf 24,4 Millionen Euro reduziert werden.
Weiterer Schuldenabbau
Bis zum 30. Juni 2015 ist sogar die Tilgung aller zinstragenden Verbindlichkeiten vorgesehen, gab Finanz-Geschäftsführer Ingo Schiller auf der Mitgliederversammlung in der Messehalle 20 zu verstehen. Zum Vergleich: 2006 verzeichneten die Berliner noch Schulden in Höhe von 54 Millionen Euro.
KKR pumpte mit seinem Investment über 60 Millionen Euro in den Verein und erwarb dafür 9,7 Prozent der Anteile an der Hertha KGaA (Kommanditgesellschaft auf Aktien). Mit dem Geld wurde insbesondere auch Herthas Eigenkapitalstruktur verbessert. War vorher praktisch kein Eigenkapital vorhanden, so beträgt es nun 22,94 Millionen Euro und ermöglicht dem Klub eine stabilere Planungsperspektive.
Kooperation auch bei Abstieg
Für die auf eine Laufzeit von mindestens sieben Jahren angelegte Partnerschaft spielt die Ligazugehörigkeit im Übrigen keine Rolle. Und das ist nicht ganz unwichtig: Die "Alte Dame" dümpelt nach durchwachsenem Bundesligastart zunehmend in Richtung Tabellenkeller.
Mit elf Punkten liegt der Verein auf Platz 14, nur einen Punkt vom Relegationsplatz entfernt. Vor allem die Auswärtsschwäche (5 Spiele – 1 Punkt) macht den Berlinern zu schaffen. Die Pokalschlappe gegen Drittligist Arminia Bielefeld rundet die derzeitige Negativbilanz ab.
"Gerade jetzt müssen wir konsequent, ruhig, sorgfältig und sachlich arbeiten." – Michael Preetz
Impressionen von der Mitgliederversammlung. #hahohe pic.twitter.com/drjayQL4gB
Bei der Anhängerschaft herrscht Enttäuschung ob der sportlichen Situation, daran ändert auch die positive Finanzlage nichts. "Niemand bei Hertha ist mit der Situation zufrieden", versicherte aber Manager Michael Preetz. Gleichzeitig brachte er zum Ausdruck, dass er keine Zweifel an Coach Jos Luhukay aufkommen lasse. Es sei eine Grundüberzeugung des Präsidiums, dass der Niederländer der "richtige Trainer am richtigen Ort im richtigen Verein" ist.
