Hamburger SV | 1. Bundesliga

Das neue HSV-Konzept

25.06.2015 - 12:21 Uhr Gemeldet von: Dirk Sommer | Autor: Kristian Dordevic

Wieder einmal steht der krisengebeutelte Hamburger SV vor der Aufgabe, den Kurs für eine positivere Zukunft zu setzen und mit einer konstruktiveren Vereinsphilosophie strukturelle Voraussetzungen zu schaffen, um dem Dasein in der unteren Tabellenregion der Bundesliga endlich ein Ende zu setzen.

Im Saisonfinale 2014/15 hat Trainer Bruno Labbadia seine erste Aufgabe als Feuerwehrmann einigermaßen bravourös erfüllt, rettete den taumelnden Liga-Dino erst mit zehn Punkten aus sechs Partien in die Relegation und sorgte anschließend denkbar knapp dafür, dass die ewige Uhr weiterhin am Laufen bleibt.

Nun geht es darum, perspektivische Problemlösung zu betreiben. Gemeinsam mit Dietmar Beiersdorfer (Vorstandsvorsitzender) und Labbadia-Vorgänger Peter Knäbel (Direktor Profifußball) wird die große Reform des HSV in Angriff genommen. Dabei gilt es in erster Linie, personell einen neuen Weg einzuschlagen.

Spieler in frühem Entwicklungsstadium finden!

Ein von Hamburger SV (@hsv) gepostetes Foto am

"Machen wir mit der Kurzfristigkeit weiter oder durchbrechen wir das?", lautet die eher rhetorische Frage Labbadias in der "BILD"–Zeitung, für die er sogleich die Antwort parat hat: "Wir müssen etwas verändern. Das ist die einzige Chance, die wir haben. Wir müssen mittelfristig denken", so die Maßgabe des Coaches.

In Bezug auf das Personal bedeutet dies, konzeptionell den Schwerpunkt nicht auf fertige Spieler zu legen, die sich anderswo vielleicht verdient gemacht, aber ihren Karrierezenit womöglich bereits überschritten haben. Die künftige Transferpolitik soll sich auf junge Spieler mit Potenzial konzentrieren, die bei den Rothosen weiterentwickelt werden können. "Wenn die Toptalente den Durchbruch richtig geschafft haben, kriegen wir sie nicht mehr", konstatiert der ehemalige Bundesliga-Stürmer, "dafür ist zu viel Geld im Markt."

Treffendes Beispiel: Der 21-jährige Johannes Geis, der für eine Ablösesumme im zweistelligen Millionenbereich – und ein entsprechendes Millionengehalt – aus Mainz nach Schalke wechselt. In solch einer Dimension ist das Gründungsmitglied der Liga, das in den vergangenen Jahren nicht gerade sparsam gelebt hat, finanziell aber auch unter sportlichen Aspekten ohne Chance.

Deshalb waren Labbadia und Knäbel in den vergangenen Wochen viel unterwegs (unter anderem bei der U21-Europameisterschaft in Tschechien), um mittels der angefertigten Schablone entsprechende Youngster ausfindig zu machen.

Künftig keine Königstransfers

Ein von Hamburger SV (@hsv) gepostetes Foto am

Dass sich eine taugliche Mannschaft nicht ausschließlich auf der Basis von Nachwuchskickern aufstellen lässt, versteht sich für Labbadia aber auch von selbst. Aus diesem Grund will er den Kader vereinzelt mit "Stabilisatoren" anreichern, wie er sagt. Erfahrene Akteure, die sofort weiterhelfen können. Große Namen dürfe man indes nicht erwarten.

Doch welches Format die Neuen konkret haben werden, bleibt weiterhin abzuwarten. Schließlich kann der HSV eine Woche vor Trainingsbeginn mit dem 19-jährigen Batuhan Altintas erst einen Neuzugang verzeichnen. Es wird ebenfalls interessant sein zu sehen, wie sich das weitere Vorgehen im Fall der vorhandenen Talente – allen voran den mit vielen Vorschusslorbeeren versehenen Jonathan Tah – gestaltet.

"Ich rechne nicht damit, dass wir den Kader bis zum Trainingsstart komplett haben", gibt Labbadia in puncto Personalplanung zu Protokoll. Treiben lassen will er sich aber auf keinen Fall, voreilige Schnellschüsse unbedingt vermeiden: "Was in den letzten fünf Jahren nicht gut gelaufen ist, kann man in drei Monaten nicht alles korrigieren." Den neuen HSV wird man also wohl nur etappenweise zu Gesicht bekommen.

Das weitgehend unveränderte Antlitz des HSV

0,00 Note
0,00 Note
boost 1%
Quelle: bild.de

  • KOMMENTARE
  • 27.06.15

    Am Boden liegend? Eher ein Arschlochkind, das sich nach dem Eis-Essen auf den Boden wirft weil es mehr will, seinen Nuckler durch den Aschenbecher zieht und Omas Schmuck verschluckt, um die anderen Kinder mit glitzernder Kacke zu beschmieren.

  • 25.06.15

    @Marcel108:
    Als hätte man es als HSV-Fan nicht schon schwer genug mit diesem Verein. Da kommen dann überall auch noch Leute daher die Dinge von sich geben die sowieso schon jeder weiß. Typisch für viele Leute in unserer Gesellschaft, einen der am Boden liegt immer nochmal treten... egal ob er versucht wieder auf die Beine zu kommen.
    Zumeist sind es Leute die vergessen haben das auch Ihr Lieblingsverein auch mal schwere Zeiten hatte, da man noch zu jung ist um es miterlebt zu haben und/oder es wieder vedrängt hat.

    Ich drücke dem HSV die Daumen das Sie es schaffen wieder in eine bessere Zukunft zu starten.

  • 25.06.15

    Die Aufstellung sieht irgendwie so "Bremsenlos" aus ? Igendwie wird man da schon wieder zuversichtlich, oder ist das eine HSV Fan Krankheit, dass man das jedes Jahr denkt ?

  • 25.06.15

    Könnten wir bitte demnächst nur noch HSV Artikel veröffentlichen, wenn es um fixe Wechsel geht? Mir geht diese Gelaber gegen den HSV in den Kommentare so langsam gewaltig auf die Nerven...

  • 25.06.15

    Neue Wege gehen und Ilicevic und Kacar erstmal einen neuen Vertrag anbieten. Denke Westermann wird auch bleiben. Olic der Rentner auch. Glückwunsch.

  • 25.06.15

    "Was in den letzten fünf Jahren nicht gut gelaufen ist, kann man in drei Monaten nicht alles korrigieren." Für mich klingt das so, als ob der HSV auf dem richtigen Weg ist. Geduld und Konstanz!

  • 25.06.15

    An sich eine gute Idee die in die richtige Richt geht, aber es bleibt abzuwarten wie viel davon letztendlich tatsächlich umgesetzt wird und auch auf welche Art und Weise.

  • 25.06.15

    Konzept und HSV und das schon im Titelsatz....

  • 25.06.15

    Bild sprach als erstes mit der Stadionuhr..