In der furiosen Überraschungssaison 2013/14 reichte es für den FC Augsburg beinahe zur Europa League. Markus Weinzierl lies dabei meist eine Art 4-2-3-1 spielen, in dem Schlüsselspieler Daniel Baier vor der Viererkette das Spiel dirigiert.
Besonders die offensive Dreierreihe aus Tobias Werner, Halil Altintop und André Hahn konnte sich regelmäßig in die Torschützenliste eintragen, während der Stoßstürmer meist mit dem Binden von Gegenspielern und dem Schaffen von Räumen beschäftigt ist.
Nach dem Wechsel von Hahn nach Gladbach verstärkte sich der FCA besonders in der Offensive unerwartet stark, sodass gerade dort einige Fragen zur Stammformation offen bleiben. An der grundsätzlichen Spielformation wird sich jedoch wohl nichts ändern, Augsburg wird weiterhin in einem 4-2-3-1 antreten.
Torhüter
Marwin Hitz
Der Schweizer hat sich nach seinem Wechsel aus Wolfsburg bereits nach einer halben Saison den Stammplatz im Tor der Schwaben erkämpft. Um ein Haar hätte er sich sogar noch mit einem Ticket nach Brasilien belohnt.
Nur 20 Gegentore in 19 bestrittenen Spielen sind dabei à la bonne heure. Seine Stärken liegen besonders auf der Linie und im Eins gegen Eins. Bei Distanzschüssen und hohen Bällen zeigt er hin und wieder Unsicherheiten.
Nichtsdestotrotz wird er in der kommenden Saison die unangefochtene Nummer 1 im Augsburger Tor sein. Indem er betonte, dass er seine Frau nicht zufällig in Augsburg geheiratet habe, erteilte er diversen Wechselgerüchten eine eindeutige Absage.
Alexander Manninger
In der abgelaufenen Saison begann der Zahn der Zeit an dem Österreicher zu nagen. Er konnte das Leistungsniveau der Spielzeit 12/13 nicht halten und muss seitdem auf der Bank Platz nehmen.
Der Oldie wird wohl seine letzte Saison, zumindest im höherklassigen Fußball, bestreiten. Für ihn gilt es bei einer Verletzung von Hitz stets parat zu stehen und gleichzeitig den jungen Gelios weiter an das Profigeschäft heranzuführen.
Ioannis Gelios
Nach dem Abgang von Mo Amsif ist Gelios nun die neue Nummer drei in Augsburg. Er wird wohl weiter das Tor der zweiten Mannschaft hüten, soll aber weiter an den Profikader herangeführt werden und schließlich im kommenden Sommer die Nachfolge von Manninger als Ersatzkeeper antreten. Abwerbungsversuche aus Griechenland wurden deshalb vom FCA abgeschmettert.
Abwehr
Marcel de Jong (LV, LA)
Die vergangene Saison war absolut nicht nach dem Geschmack des Kanadiers. Lediglich ein Startelfeinsatz in der Hinrunde steht für ihn zu Buche. In der Rückrunde erhielt er nicht eine einzige Minute Spielzeit, sodass er sich schließlich mit Abwanderungsgedanken befasste.
Nach längerem Hin und Her konnten sich Verein und Spieler doch noch auf einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag einigen. Inwieweit dabei der vermutliche Abgang von Ostrzolek eine Rolle gespielt hat, ist ungewiss.
Der bei Mannschaft und Fans sehr beliebte Verteidiger betonte wiederholt, wie wohl er sich in Augsburg fühlt und wird sich wohl dem Konkurrenzkampf mit einem neuen Linksverteidiger stellen müssen.
De Jong ist ein solider Außenverteidiger, der ähnlich wie Ostrzolek seine Stärken besonders in der Offensive hat. In der Vergangenheit wurde er daher bereits des Öfteren als Linksaußen eingesetzt.
Matthias Ostrzolek (LV)
Ostrzolek spielte vor allem offensiv eine großartige Saison. Sieben Assists sind für einen Linksverteidiger aller Ehren wert. Zudem schlug lediglich Hahn mehr Flanken in der Bundesliga. Dabei vernachlässigte er jedoch hin und wieder seine Defensivaufgaben. Sowohl in seinem Stellungsspiel, als auch bei seinen Abschlussqualitäten bestehen Verbesserungsbedarf.
Das wird jedoch bald in den Aufgabenbereich von Mirko Slomka fallen. Die seit Wochen dauernde Hängepartie mit dem HSV scheiterte bisher noch an der Ablösesumme, sein Abgang ist dennoch mehr als wahrscheinlich. Mit seinen Aussagen bezüglich seiner Wechselabsichten hat er sich ohnehin sehr wenig Freunde in Augsburg gemacht. Inwiefern sein individuelles Trainingsprogramm im Bezug dazu steht, ist unklar.
Jan-Ingwer Callsen-Bracker (IV, DM)
Mit seinem Konterpart Klavan war Callsen-Bracker über die komplette Saison 13/14 in der Innenverteidigung gesetzt. Davon ist auch zumindest zu Beginn der neuen Spielzeit auszugehen.
Bisweilen zeigt er sich gegen schnelle und wendige Spieler ein wenig hüftsteif und hält sich mit einer Zweikampfquote von 56% im ligaweiten Vergleich der Verteidiger eher im unteren Mittelfeld auf. Zudem zeigte er sich offensiv zuletzt deutlich ungefährlicher. Nur ein Tor konnte der blonde Hüne erzielen.
Dennoch schätzt Weinzierl seine defensiven Qualitäten und schiebt ihn zur Sicherung des Spielstandes des Öfteren neben Baier ins Mittelfeld. Hong übernimmt dann für Callsen-Bracker in der Innenverteidigung.
Jeong-Ho Hong (IV)
Nach einer enttäuschenden WM kehrt der Südkoreaner bereits diese Woche wieder nach Augsburg zurück. Der Vorsprung seiner beiden Konkurrenten Callsen-Bracker und Klavan dürfte bis dato noch nicht allzu groß geworden sein.
Durch eine Entzündung am Mittelfuß verpasste er nun jedoch das kompllte Trainingslager und wird sich damit erneut mit der Rolle des Herausforderers abfinden müssen. Wann er überhaupt wieder ins Training einsteigen kann ist momentan noch nicht bekannt.
Dabei erarbeitete sich Hong in seiner ersten Saison in Augsburg arbeitete konstant an die beiden Platzhirsche in der Innenverteidigung heran und erledigte seine Aufgabe, falls nötig, stets sehr souverän. Nun scheint es so, als ob er auf eine Verletzung oder ein Formtief der beiden Arrivierten lauern muss, um an Spielzeit zu kommen.
Ragnar Klavan (IV)
Klavan ist in der Innenverteidigung der Mann für den Spielaufbau. Vor allem wenn Baier abgeschirmt wird, nimmt der Este weite Wege auf sich, um den Ball auch mal selbst nach vorne zu tragen. Grobe Abspielfehler oder Ballverluste sind bei ihm dabei eine Seltenheit geworden.
Mit 88% angekommenen Pässen ist Klavan Spitzenreiter im Augsburger Team. Darüber hinaus erreichte er in der vergangenen Saison im Gegensatz zu Callsen-Bracker eine deutlich bessere Zweikampfquote.
Unlängst verlängerte er zudem seinen Vertrag und begräbt damit wohl seinen langjährigen Traum von der Premier League. Mit seinem absoluten Willen die deutsche Sprache perfekt zu beherrschen, zeigt er zudem, dass es ihm mit der Verlängerung durchaus ernst ist.
Dominik Reinhart (IV, RV)
Unter normalen Umständen dürfte der Routinier die meiste Zeit auf der Tribüne verbringen. Obwohl er bereits letzte Saison nur 15 Minuten Spielzeit für sich verbuchen konnte, verlängerte er seinen Vertrag bis 2015. Seine Rolle als Notnagel hat er offenbar akzeptiert, beweist damit aber gleichzeitig seine Fähigkeiten als absoluter Teamplayer.
Ronny Philp (RV, RA)
Mit Philps Vertragsverlängerung bis 2017 konnte der FCA einen weiteren Back-Up-Spieler langfristig an sich binden. Da seine Einsätze auf der offensiven Außenbahn meist enttäuschend endeten, wird er auch zukünftig nur zum Einsatz kommen, falls Verhaegh, auf welche Weise auch immer, verhindert ist. Zum Anfang der Saison könnte er dabei von dessen verlängertem Urlaub profitieren. Mittelfristig wird er gegen den Kapitän jedoch kein Land sehen.
Paul Verhaegh (RV)
Nach der durchaus überraschenden Nominierung für die Weltmeisterschaft erhielt Verhaegh sogar einen Startelfeinsatz im Achtelfinale gegen Mexiko. Durch den dritten Platz der Holländer wird der Kapitän der Augsburger erst nach dem Trainingslager zur Mannschaft stoßen.
Seinen Stammplatz auf der rechten Außenverteidigerposition sollte dennoch in keinster Weise in Gefahr sein. Da das Augsburger Spiel in der vergangenen Saison viel von dem Zusammenspiel der defensiven und offensiven Außenbahnspielern lebte, könnten sich hier nach Hahns Abgang anfängliche Abstimmungsschwierigkeiten ergeben.
Verhaegh überzeugt durch eine sehr abgeklärte Spielweise in der Defensive, kann offensiv aber auch am Kombinationsfußball teilnehmen. Der Holländer wusste zuletzt sogar als absolut sicherer Elfmeterschütze zu glänzen.
Es kommt zudem nicht von ungefähr, dass nicht etwa Baier die Kapitänsbinde trägt. Verhaegh ist ein absoluter Führungsspieler auf, wie auch neben dem Platz. Die Erfahrungen bei der WM dürften diesen Status weiter stärken.
Mittelfeld
Daniel Baier (DM)
Baier war der überragende Augsburger Spieler der abgelaufenen Saison, auch wenn er oftmals nicht derart im Rampenlicht stand wie bspw. ein André Hahn. Er verpasste keine einzige Bundesligaminute und kann nach Rodriguez die zweitmeisten Ballkontakte aller Bundesligaspieler vorweisen.
Insgesamt lesen sich seine statistischen Werte nahezu tadellos. Lediglich im Abschluss ist Baier ungefährlich, selbst bei den Assists kommt er nur auf deren drei. Doch Fähigkeiten wie Pressingresistenz oder Antizipationsfähigkeit machen ihn zum absoluten Herzstück des Augsburger Spiels.
Obwohl sich die meisten Mannschaften dessen bewusst waren, konnte Baier nur äußert selten aus dem Spiel genommen werden. Darüber hinaus kam sein Treuebekenntnis zu Stadt und Verein natürlich gut bei der dortigen Anhängerschaft an.
Markus Feulner (DM)
Feulner wurde vom Absteiger aus Nürnberg geholt, um bei Bedarf Baier zu ersetzen, aber auch als Aspirant auf den zweiten Platz im defensiven Mittelfeld. Aufgrund einer Schulterverletzung fällt der Neuzugang nun vorerst aus und muss sich anschließend erst wieder an die Mannschaft herankämpfen. Die Startelf ist momentan also in weiter Ferne.
Für den Club bestritt Feulner 25 Spiele, erzielte zwei Tore und legte drei weitere auf. Ihn zeichnet vor allem seine Variabilität aus, so ist er einsetzbar auf nahezu allen Positionen im Mittelfeld und in der Verteidigung.
Allerdings hat ein derart kompletter Spieler wie Feulner im Umkehrschluss oft das Problem, dass er auf vielen Positionen eingesetzt wird, jedoch nie seinen Stammplatz findet.
Dominik Kohr (DM)
Nach der Hälfte seiner Leihe liest sich Kohrs Zwischenzeugnis recht durchwachsen. Man merkt ihm an, dass er noch nicht völlig unbekümmert aufspielen kann und so oftmals zu leichtsinnigen Abspielfehlern neigt. In der Zweikampfführung hat er sich gegen Ende der vergangene Saison als ebenbürtig mit dem abgewanderten Vogt bewiesen.
Dennoch hat Weinzierl hin und wieder dazu tendiert Callsen-Bracker in das defensive Mittelfeld zu ziehen statt Kohr von der Bank zu bringen. Das absolute Vertrauen genießt der Leverkusener bisher noch nicht in Augsburg. Falls sich das Leihgeschäft für ihn lohnen soll, muss er möglichst bald zu mehr Sicherheit finden. Die Anlagen besitzt er zweifelsohne.
Jan Morávek (DM, OM)
Das große Problem des Tschechen ist seine Verletzungsanfälligkeit. Kaum hat er sich wieder an die erste Elf herangekämpft, folgt sofort der nächste Rückschlag. Bisher hat er zumindest die Vorbereitung ohne Schmerzen überstanden und könnte zu Saisonstart voll im Saft stehen. Bei einem Spieler seiner Anlagen wäre das gleichbedeutend mit dem momentan noch vakanten Platz neben Baier.
Spielte Morávek in früheren Jahren meist in einer wesentlich offensiveren Position, muss er seine Rolle im Augsburger System defensiver interpretieren. Er hält Baier den Rücken frei, unterstützt diesen im Spielaufbau und macht sich hin und wieder selbst auf dem Weg nach vorne. Seine Abschlussqualitäten sind, gerade bei seiner Vergangenheit als Offensivspieler, ungenügend.
Halil Altintop (OM, MS)
Der Gelsenkirchener stand in der vergangenen Spielzeit in allen Spielen von Beginn an auf dem Platz. Zwischen den zeitweise furios aufspielenden Außenspielern Hahn und Werner legte der Routinier als verkappter Zehner meist eine bedachtere, aber nicht minder erfolgreiche Spielweise an den Tag.
Zehn Tore bei drei Assists standen für den nun erfolgreichsten Türken der Bundesligageschichte zu Buche. In Spielen mit defensiverer Ausrichtung rutschte Altintop hin und wieder als einzige Sturmspitze nach vorne.
Während Milik oder Ji ihm in keinem Moment der letzten Saison gefährlich werden konnten, steigt mit den Verpflichtungen von Djurdjic, Parker und Caiuby der Druck auf Altintop.
Erik Thommy (LA, OM)
Mit Tim Rieder, Maik Uhde, Raphael Framberger und Marco Schuster sind vier weitere Talente aus der Augsburger Jugendarbeit mit Profiverträgen ausgestattet. Die eindeutig besten Einsatzchancen hat jedoch Erik Thommy.
Körperlich hat der 19-jährige zwar noch einiges aufzuholen, seinen technischen Anlagen lassen aber darauf hoffen, dass er sich bald zu einer echten Alternative in der Offensive entwickelt. Zudem gilt Thommy als vielversprechender Standardschütze, ein Bereich an denen es den Augsburger oftmals mangelt.
In der Vorbereitung sammelt Thommy bisher fleißig Spielpraxis. Das Trainerteam scheint von seiner Entwicklung sehr angetan zu sein, sodass er womöglich trotz zahlreicher Neuverpflichtungen zu weiteren Bundesligaminuten kommen wird.
Tobias Werner (LA)
Der dienstälteste Spieler im Augsburger Kader galt lange Zeit als Chancentod. Mit 28 Jahren gelang Werner der vielleicht nicht mehr für möglich gehaltene Leistungssprung. Mit unbändigem Einsatzwillen und starker Schusstechnik stand er André Hahn in fast nichts nach.
Am Ende der Saison hatte er jeweils neun Treffer und Assists erzielt. Positiv muss zudem erwähnt werden, dass er sich unter Weinzierl konsequenter an der Defensivarbeit beteiligt.
Ähnliches wie für Altintop gilt nun auch für Werner. Beide werden nicht jünger, dafür warten neue Konkurrenten. Nachdem Holzhauser völlig enttäuschte, begehren nun Caiuby und womöglich auch Esswein nach Werners Platz auf der linken Seite.
Angriff
Aristide Bancé (MS)
Bancé steht zwar momentan noch im Kader des FC Augsburgs, wird jedoch von Weinzierl keine Berücksichtigung mehr finden. Er ist momentan vom Training freigestellt und auf Vereinssuche.
Alexander Esswein (RA, LA)
Wann gelingt Esswein endlich der Durchbruch? Nachdem man in Nürnberg lange vergebens darauf wartete, wagte er in Augsburg einen Neuanfang. In einem funktionierenden Team mit Werner und Hahn in der Saison ihres Lebens konnte er verständlicherweise nur selten auf sich aufmerksam machen.
Nachdem Hahn Platz gemacht hatte, verstärkte man sich umgehend mit neuen Konkurrenten für Esswein. Dieser hingegen kehrte nach einer Verletzung erst diese Woche ins Mannschaftstraining zurück.
Seine größte Chancen liegen sicher auf der rechten Außenbahn, wo momentan noch völlig offen ist, wer zu Saisonbeginn die Nase vorne hat. Bereits in seinen Einsätzen in der Rückrunde konnte er hin und wieder sein Können aufblitzen lassen. Sollte er im Stande sein dies zu bestätigen, stehen seine Chancen nicht schlecht.
Raul Bobadilla (MS)
Der Argentinier zeigt fantastische Anlagen, ist technisch beschlagen und weiß seinen Körper gut einzusetzen. Dennoch konnte er sich nur selten gegen Mölders durchsetzen.
Dies lag zum einen an mehreren kleinen Verletzungen, aber auch an seiner teilweise zu verspielten und eigensinnigen Spielweise. Lange schien immerhin neben dem Platz Ruhe um seine Person eingekehrt zu sein. Gegen Ende der Saison fiel er dann negativ auf, als er das Training zu früh verließ. Aus dem Heimaturlaub kam er zudem verspätet und offenbar mit dem einen oder anderen Kilo zu viel zurück.
Mit den zahlreichen Transfers der Augsburger wird es nun auch für ihn nicht einfacher. Weinzierl testete ihn in den Testspielen wiederholt auf der rechten Außenbahn. Da er sich bereits letzte Saison nicht im Zentrum durchsetzen konnte, schafft er es womöglich dort zum Durchbruch in Augsburg. Für Bobadilla wird es wieder mal eine Spielzeit werden, in der er sich endlich beweisen muss.
Nikola Djurdjic (MS, HS)
Aus Fürth kommt für rund 1,3 Millionen € der Serbe Djurdjic. Vergangenen Sommer erlitt er am dritten Spieltag einen Kreuzbandriss, sodass er erst im Laufe der Rückrunde wieder für die Kleeblätter auflaufen konnte. Insgesamt stehen für ihn 15 Partien und vier Tore zu Buche.
Besonders in den letzten Spielen der Saison harmonierte er als hängende Spitze zunehmend besser mit seinem Sturmpartner Azemi. Diese Rolle könnte für ihn auch in Augsburg vorgesehen sein. Nachdem Altintop vergangene Saison konkurrenzlos war, soll ihm offenbar Djurdjic dessen Platz hinter den Spitzen streitig machen.
Caiuby (LA, MS)
Der Neuzugang aus Ingolstadt kann mehrere Positionen ausfüllen. In der Vorbereitung wurde er sogar als Linksverteidiger getestet, jedoch mit zugegebenermaßen geringem Erfolg.
Da in der Zentrale die Konkurrenz wohl zu groß ist, wird er sich auf seiner Paradeposition, der linken Außenbahn, mit Tobias Werner um einen Startplatz duellieren müssen. Da dieser aufgrund seiner Spielweise einer der ersten Kandidaten für eine Auswechslung ist, stehen Caiubys Einsatzchancen in jedem Fall gut.
In seinem letzten Jahr in Ingolstadt kam er in 31 Spielen auf 5 Tore und 6 Assists. Mit Caiuby steht im Übrigen der vierte Spieler der Wolfsburger Meistermannschaft 08/09 im Kader der Schwaben.
Mathias Fetsch (MS)
Im Gegensatz zu Bancé erhält Fetsch zumindest vorläufig eine erneute Chance, um sich in Augsburg zu empfehlen. Bei der erhöhten Konkurrenz im Sturmzentrum scheint es jedoch ausgeschlossen, dass er sich hier etablieren kann. Cottbus, Dresden und Rostock sollen bereits Interesse signalisiert haben.
Zuletzt experimentierte Weinzierl jedoch mit Fetsch auf der Acht. Eine der wenigen Positionen an der es dem Kader ein wenig an Substanz mangelt. Feulner ist bereits verletzt, Moràvek neigt oft zu Verletzungen und Kohr strahlt noch nicht die erforderliche Selbstsicherheit aus. Vielleicht die unerwartete Wendung für Fetsch.
Shawn Parker (RA, MS, OM)
In Mainz erhielt Parker nur noch selten das Vertrauen von Thomas Tuchel. Trotz des neuen Trainergespans, entschied er sich für einen Tapetenwechsel. In den bisher meist sehr dürftigen Testspielen konnte Parker als einer der wenigen überzeugen.
Man hört allerdings aus Mainz, dass seine Trainingsleistungen oft lustlos und damit nicht zur Zufriedenheit von Tuchel waren. Sollte sich dies in Augsburg bestätigen, wird ihm ein ähnliches Schicksal blühen, die Bank. Dem Duo Weinzierl/Reuter wird aber auch nachgesagt, dass sie mit schwierigen Charakterköpfen umzugehen wissen.
Sollte dies gelingen, kann Parker besonders auf der vakanten rechten Außenbahn eine Option werden. Das Sturmzentrum dürfte momentan noch zu überfüllt sein.
Tim Matavz (MS)
Der slowenische Nationalspieler wird als teuerster Zugang der Augsburger Vereinsgeschichte gehandelt. In den Medien wird von einer Ablösesumme um die vier Millionen gesprochen.
Dieser Transfer kam vor allem dadurch zu Stande, dass Matavz nach einer Meniskusverletzung nicht mehr richtig in Tritt kam. In 15 Spielen konnte er lediglich zwei Treffer für sich verbuchen, wohingegen er in den beiden Jahren zuvor jeweils elf Tore erzielen konnte.
Mit seinem Wechsel erhofft man sich in Augsburg das Ende der Torflaute im Angriffszentrum, wo er als Stoßstürmer agieren soll. Matavz weiß seinen Körper gut einzusetzen und verfügt über einen starken beidfüßigen Abschluss, gehört jedoch nicht zu den schnellsten Spielern.
Ähnlich wie bspw. Mölders in der letzten Saison soll wohl auch er Gegenspieler binden und Räume schaffen, dabei aber selbst eine bessere Trefferquote vorweisen können.
Sascha Mölders (MS)
Die Augsburger Kultfigur und Kämpfernatur steht wieder einmal vor einer schwierigen Saison. Mit den Verpflichtungen von Djurdjic, Matavz und Parker erhöht sich die Konkurrenz im Sturmzentrum stark.
Zwar muss berücksichtigt werden, dass er sich bereits letzte Saison gegen die Neuverpflichtungen Milik, Bobadilla und Ji durchsetzen konnte, ein Blick auf seine statistischen Werte lässt Zweifel aufkommen, ob dies erneut möglich ist. Mit gut 30% gewonnen Zweikämpfen ist er der schlechteste Zweikämpfer der gesamten Bundesliga, mit knapp 52% angekommenen Pässen der Spieler mit der schlechtesten Passquote.
Seine Stärken sind allerdings völlig anderer Natur. Vor allem beim Schaffen von Freiräumen für die einrückenden Außenspieler zeigte Mölders wie wichtig er für die Mannschaft sein kann, auch wenn er nur selten eigene Tore bejubeln konnte.
Fazit
Mit den Abgängen von Milik, Ji, Holzhauser und vor allem mit Hahn verloren die Augsburger in der Offensive nicht nur an Quantität, sondern auch an Qualität.
Im Rahmen einer für schwäbische Verhältnisse groß angelegten Transferoffensive holte man daraufhin Matavz, Djurdjic, Caiuby und Parker. Mag auf den ersten Blick das Sturmzentrum überlaufen sein, eröffnen sich für Weinzierl durch die variabel einsetzbaren Spieler eine Vielzahl an Möglichkeiten.
Während Ostrzoleks Wechsel nach wie vor auf sich warten lässt, ist mit Feulner bereits der Nachfolger für Kevin Vogt gefunden. Fast jede Position ist nun durch mindestens zwei Spieler abgedeckt, was im Umkehrschluss jedoch auch zu Unruhen in der Mannschaft führen kann. Gerade in der Offensive wird der ein oder andere öfters mit der Tribüne vorlieb nehmen müssen.
Nichtsdestotrotz fallen mit Hahn, Vogt und vmtl. Ostrzolek drei wichtige Stützen der erfolgreichen Augsburger Mannschaft weg, die erst einmal kompensiert werden müssen. Momentan scheint Weinzierl noch sehr viel zu experimentieren, sodass die meisten Testspiele mit mehr schlechten als rechten Ergebnissen beendet werden. In Augsburg verliert dabei wie gewohnt keiner die Ruhe.
An der Grundidee der Spielweise wird sich auch in der kommenden Saison nur wenig ändern. Lediglich einige Besetzungen, gerade in der Offensive, sind momentan noch offen. Sollte sich bald wieder eine Mannschaft finden, ist der erneute Klassenerhalt mehr als nur im Rahmen des Möglichen.
Sollten die Neuzugänge allerdings nicht die erhoffte Verstärkung sein und bspw. der einzig unersetzbare Spieler im Kader, Daniel Baier, längerfristig ausfallen, geht es erneut mit voller Kraft gegen den Abstieg.

Högschder Reschpekt! Wirklich, wirklich gut geschrieben und dabei sehr informativ.
Absolut zutreffend formuliert...
Geiles Ding, smokey! Danke!
Genau. Früher wären die im Blog zu finden gewesen.
vll könnte man die Kaderanalysen extra packen, damit mal die hier nicht bei den ganzen Meldungen suchen muss
Alles in allem wirklich spannend!
Ich erwarte eine gute Saison für Augsburg, das wäre meine Wunschaufstellung:
------------Matavz------------
Werner-----Djurjic------Parker
-------Baier-----Moravec-------
De Jong--Klaven-JICB--Verhaegh
-------------Hitz-------------
Ist egal wie schlecht Augsburg spielt,baier macht immer seine Punkte,ist technisch einfach immer fein anzusehen,wenn der noch nen guten Torabschluss hätte,würde er definitiev nicht bei uns Spielen ;-)
Ist Baier für 3,5 Mio. einen Kauf wert? Ich halte viel von ihm, aber der jüngste ist er jetzt nicht mehr und es bleibt ja fraglich, ob Augsburg und er an die Leistungen der letzten Saison anknüpfen können
Danke für die Analyse!
@15karu: magst Du uns dann vielleicht auch deine Einschätzung zu den anderen Vereinen verraten ;)
Respekt. Deckt sich gut mit meiner Einschätzung des FCA. Super Sache das! :)
Respekt super Sache !wie lange hast du dafür gebraucht ?
Ein wirklich informativer und gut geschriebener Artikel.
der geborene schriftsteller bin ich wohl eher nicht :D das stimmt leider schon