"Ich würde niemals Jürgen Klopp entlassen. Niemals. Nie", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke noch vor zwei Jahren. Auch wenn sich an dieser Haltung der Führungsriege nichts geändert haben dürfte, so ist der Cheftrainer der Borussia doch umstritten wie nie im Umfeld des Vereins.
Sah es zu Beginn der Rückrunde noch so aus, als ob Trainer und Mannschaft den Turnaround geschafft hätten, gelang in den letzten fünf Ligaspielen nur ein Sieg. Zwischenzeitliche Hoffnungen auf das Erreichen eines Europa-League-Platzes schwinden: "Ich bin nicht bereit zu sagen: Das war es jetzt, und wir schmeißen die Saison weg", gibt sich Manager Michael Zorc weiterhin kämpferisch.
Im Winter, als sich der BVB in akuter Abstiegsgefahr befand, überzeugte Klopp Zorc und Watzke laut "kicker" in einer achstündigen Elefantenrunde noch mit der These, eine Verbesserung der Fitness und die Rückkehr der Verletzten ergäben die Rahmenbedingungen für einen Neustart.
Doch das Bild, dass die Mannschaft derzeit auf dem Platz bietet, straft diesen Erklärungsansatz Lügen: Es fehlt an Temperament, Eifer und den spielerischen Mitteln. Gleichzeitig unterlaufen den Spielern folgenschwere individuelle Fehler.
Für die neue Saison spricht man bereits von einem personellen Umbruch, wolle wieder verstärkt auf die eigene Jugend setzen. Millionenschwere Einkäufe wie Adrián Ramos und Ciro Immobile gehören nicht zu den Stammspielern, andere Korsettstangen des Kaders beschäftigen sich teils öffentlich mit ihrer Zukunft. Möglich, dass diese Ungewissheit die Leistungen von Mats Hummels und Ilkay Gündogan wenigstens beeinflusst.
Klopp wirkt angeschlagen
Klare Worte gab
Zeitgleich präsentieren sich Mannschaft und Trainer nicht mehr als die geschlossene Einheit aus der Vergangenheit. Unstimmigkeiten auf dem Platz sind, wie zwischen Roman Weidenfeller und Matthias Ginter oder Mats Hummels, publikumsnah mitzuerleben. Am Rande der Niederlage in Gladbach keiften sich auch Trainer Klopp und der ehemalige Kapitän Sebastian Kehl in aller Öffentlichkeit an.
Nach dem Spiel gegen Gladbach gab Klopp auf der Pressekonferenz zu Protokoll, die Mannschaft sei stets bemüht gewesen. "Wer in Gladbach solche Gegentore bekommt, kann natürlich nicht gewinnen", kritisierte der Übungsleiter ungewohnt scharf.
Die schwierige Saison zerrt offensichtlich an den Kräften des Trainers, der mitunter deprimiert, ratlos und angeschlagen wirkt. Passend dazu ist ein Bericht der "Ruhr Nachrichten", nach dem Manager Zorc in der Halbzeit des Pokal-Spiels gegen Hoffenheim in der Kabine eine regelrechte Wutrede ob des schlechten Auftritts hielt. Ein absolutes Novum in Dortmund, gilt die Kabine doch als absolutes Hoheitsgebiet des Coaches.
Zweifellos ist die große Ära der Jahre 2010 bis 2012 mit zwei deutschen Meisterschaften, dem Pokalsieg und dem Champions-League-Finale vorbei und der Klub steht vor einem Umbruch. Nur scheint erstmals fraglich, ob dieser personell nur die Mannschaft oder auch das Amt des Trainer betreffen wird.
Wie eingangs erwähnt, wird es wohl zu keiner Entlassung des Trainers kommen. Möglicherweise aber entscheidet sich Klopp selbst dafür, den Weg für einen Neuanfang freizumachen: Wie die "BILD" berichtet, sollen sich seit Wochen hartnäckige Gerüchte halten, der 47-Jährige spiele mit dem Gedanken, sich nach der Saison eine Auszeit zu nehmen. Mit Bayern-Trainer Pep Guardiola hätte er ein prominentes Beispiel.

Genau das Szenario sollte die Rückrunde doch darstellen.. ist gescheitert!
Viele reden davon, dass ein Umbruch folgen muss und Klopp die Mannschaft nicht mehr erreicht usw.. Ich fände es richtig geil, wenn Klopp da bleibt, kein Umbruch stattfindet und der BVB durch eine intensive Vorbereitung nächstes Jahr wieder Konkurrenzfähig ist und allen "Experten" das Maul stopft. Ob das jetzt realistisch ist oder nicht, sei mal dahingestellt aber es wäre einfach nur geil! ;)
Die Frage ist ja wie "fit" sich Klopp fühlt und ob er sich dazu in der Lage fühlt in einer neuen Saison, nach einem Umbruch neu anzugreifen. Wenn er es schafft, sich selbst zu motivieren und an das zu glauben was er macht, würde es auf langer Sicht seine Position nur noch weiter festigen und eine Personalie wie einst ein Ferguson in Manchester United könnte entstehen. Ein Toptrainer, unangefochten bei einem Topverein. Und keiner dieser Trainerlegionäre!
Steil bergauf erwartet auch keiner, aber steil bergab - wie in der Hinrunde - ist eben auch nicht normal.
Mir ist es auch zu sehr Schwarz-Malerei, wenn man da die letzten 5 Spiele in dieser Form überinterpretiert.
Gegen die unter Zinnbauer agierende Wrestling Truppe und gegen eine defensiv starke Kölner Truppe jeweils 0:0 ist nicht besonders gut, aber mMn auch keine Katastrophe. Die beiden Niederlagen gab es dann nicht gegen Laufkundschaft.
Ich schließe mich da Orti an, was das Ergebnis bislang der Rückrunde angeht. Zudem möchte ich auch anführen, dass man nicht erwarten kann, dass es immer steil bergauf geht...
Völlig schwachsinnige Diskussion. Die Hinrunde war kacke, ja.
Auch die Lockerheit und Selbstverständlichkeit ist noch nicht wieder hergestellt. Fehleinkäufe würde ich so auch nciht unbedingt sagen, es dauert halt alles seine Zeit, auch wenn die aktuelle Truppe sicher nicht so homogen ist, wie die von vor ein paar Jahren.
Dennoch: Die Rückrunde ist völlig ok, wenn man mal nur die Ergebnisse betrachtet. 17 Punkte aus den letzten neun Spielen. Verloren gegen Bayern und Gladbach.. mein Gott... Nächstes Jahr wird wieder besser.
Klopp geht definitiv in seine achte Saison mit dem BVB!
Kloppo hat es davor ja auch nicht bewiesen oder? ^^
Ein Abgang würde dem BVB aber bestimmt gut tun...
Bitte kein Tuchel der soll schön zum HSV gehen der wird sowas von überbewertet obwohl der noch keinen beweis gezeigt hat ein Klasse Trainier zu sein.
@schu92errle: Die Rückrunde war gemeint, vielen Dank Dir für den Hinweis!
Unterm Strich ist Dortmund allerdings trotz neuerlicher Niederlage Nummer 5 der Rückrunde. Ein Aufwärtstrend ist tabellarisch durchaus zu sehen.
Klopp hat davon gelebt, dass er seine Mannschaft in den roten Bereich motivierte. Die ganze Truppe spielte über den eigenen Möglichkeiten. Aber solche Trainer nutzen sich halt einfach ab und da ist Klopp nun angekommen. Die Mannschaft hat alles schon x mal gehört und kann vermutlich dieses "brutal", "geil" und "unfassbar" übertriebene Superlativ-Geschwätz auch nicht mehr ertragen.
er sollte lieber mal seine taktik die er spielen lässt überdenken. aber niemand kann ihm nach der zeit eine auszeit übelnehmen. doch glaube ich da nicht dran. erstmal alles geradebiegen was schiefgeworden ist.